Was hat das Lied, das wir (normalerweise) in fast jedem Gottesdienst in Hettenhausen als Eingangslied singen, mit Pfingsten zu tun? Und was hat es mit dem Heiligen Geist eigentlich auf sich?
Pfarrer Ralf Ruckert aus dem Kirchenkreis Kirchhain erklärt das sehr ansprechend in folgendem Video, das auf der Seite unserer Landeskirche veröffentlicht wurde (https://www.ekkw.de/aktuell/meldung/aktuell_30821.htm).
Im Video erklärt Pfarrer Ralf Ruckert von der Evangelischen Kirchengemeinde Sterzhausen-Caldern im Evangelischen Kirchenkreis Kirchhain, was es mit dem Heiligen Geist auf sich hat. Als Grundlage dient dabei das Lied «Komm Heiliger Geist» aus dem Evangelischen Gesangbuch (156). (Video: YouTube/Kirchengemeinde Sterzhausen-Caldern)
Kassel (epd). Pfingsten ist nach Ostern und Weihnachten das dritte große Fest im Kirchenjahr. Der Name Pfingsten geht auf das griechische Wort «pentekoste» (der Fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit etwa Ende des vierten Jahrhunderts 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. In Erinnerung an die in der Bibel geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Menschen wird Pfingsten auch als «Geburtstag der Kirche» verstanden.
Die im Frühsommer liegende Feier ist auch ein Symbol für Kreativität und Neuanfang. Den biblischen Berichten zufolge schenkt Gott seit Pfingsten seinen Geist nicht mehr einzelnen Auserwählten, sondern allen Christen: «Sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen», heißt es in der biblischen Apostelgeschichte.
Bei dem Treffen der Jünger Jesu «sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnen ließ sich eine Flammenzunge nieder», heißt es im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte. Auf die Pfingsterzählung des Neuen Testaments geht daher wohl auch die Redewendung «Feuer und Flamme sein» für «begeistert sein» zurück.
Im christlichen Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit. In Deutschland und zahlreichen anderen Ländern ist auch der Pfingstmontag arbeits- und schulfrei. (28.05.2020)
Aus der Bibel: «Das Pfingstwunder»
(nach der Apostelgeschichte des Lukas, Kapitel 2, 1 bis 12)
«Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.
Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen, Juden und Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden. Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?»
(Lutherbibel, revidiert 2017, © 2017 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, Bibelstelle aufrufen)