Weihnachten 2020

Geistliches Wort – Winter 2022

Gott – ein höheres Wesen?

 Wenn wir darüber nachdenken, wo oder wie Gott ist, dann wird er oft als eine höhere Macht oder ein höheres Wesen beschrieben. Wir meinen damit wohl, dass Gott nicht zu (be-)greifen ist, wir ihn uns einfach nicht vorstellen können. Und etwas weiter gedacht bedeutet höheres Wesen auch, Gott tut nichts und sagt nichts und wir stellen ihn uns allenfalls in den weiten Lüften des Himmels vor. Dann ist Gott aber auch irgendwie eine Luftnummer: er schwebt hoch über der Wirklichkeit von uns Menschen und wenn es drauf ankommt, löst er sich in Luft auf. Er wird nur noch an Feiertagen zitiert, hat aber sonst nichts mit dem Leben auf der Welt zu tun, mit unseren Sehnsüchten, Sorgen, Verletzungen, Hoffnungen. Ist Gott viel zu weit weg?

Dann versuchen wir, diese Distanz von uns aus zu überbrücken. Das gelingt uns nur, indem wir uns Gott als mehr oder weniger veränderten, verbesserten, idealen Menschen vorstellen. Wir können eben nur Menschliches denken. Wir projizieren die Gedanken aus unserem Hirn wie mit einem Beamer an den Himmel und sagen: So ist Gott – höher eben. Da ist aber gar nichts, nur das, was wir uns ausgedacht haben. Wenn es schwierig wird, platzt diese Vorstellung wie eine Luftblase.

Und deshalb bin ich froh, dass Gott anders ist als wir ihn uns vorstellen. Ja, Gott können wir nicht greifen, aber er greift nach uns. Er hat uns nicht uns selbst überlassen und schweigt nicht. Er ist als Mensch in unsere Wirklichkeit gekommen und in Jesus Christus ein niedriges Wesen geworden wie wir. Das war die einzige Chance, dass wir Gott verstehen, und die hat er uns gegeben. Das ist die gute Nachricht von Weihnachten: Gott hat nicht nur aus dem Himmel herabgerufen, um uns ein paar Gesetze für die Straßenverkehrsordnung des Lebens zu geben, sondern er ist auf unser Niveau gekommen und als kleines Kind in der Krippe in Bethlehem geboren, um sich voll und ganz dem Leben in dieser Welt zu stellen, da wo wir wohnen und arbeiten, lachen und weinen.

Um Gott zu begreifen brauchen wir also kein Fernrohr in den Himmel oder Gedankenspiele über höhere Wesen. Wir können auf den Weg schauen, den Jesus gegangen ist, wie er seinen ersten Jüngern und vielen anderen Menschen begegnet ist. Denn dabei hat er gezeigt: Gott ist nach unten gekommen, weil er diese Welt und jeden Menschen liebt. So ist Gott hier und schweigt nicht, sondern sagt: Deine Sehnsucht, Sorgen, Verletzungen und Hoffnungen sind auch meine, und weil ich dich liebe, teile ich sie mit dir.

Jeder von uns darf das in Anspruch nehmen. Wenn wir uns jetzt in der Adventszeit auf Weihnachten vorbereiten und dann das Geburtsfest Jesu feiern, können wir unseren Blick sogar oft ganz deutlich darauf richten. Lassen Sie sich in der nächsten Zeit beim Anblick einer Weihnachtskrippe daran erinnern: Gottes Liebe ist für Dich in die Welt gekommen!

Herzlich grüßt

Pfr. H. Stradal
Ev.-luth. Kirchengemeinde Gersfeld

 

 

 

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