(Ein Rückblick auf Weihnachten 2021)
Was vor zwei Jahren sicherlich noch ungläubige Blicke und Reaktionen ausgelöst hätte, ist mittlerweile fast Alltag in unserer Gemeinde geworden; na ja, zumindest haben wir uns daran gewöhnt. Die einen hätten gerne mehr davon, die anderen können sich wenigstens übergangsweise damit arrangieren. Die Rede ist von digitalen Angeboten rund um Kirche und Gottesdienst. Sei es nun die Aufzeichnung des Krippenspiels, die dann im Laufe des Weihnachtsgottesdienstes gezeigt wird, oder Livestreams besonderer Gottesdienste im Allgemeinen. Letzteres hat uns ja im vergangenen Frühjahr über so manche Durststrecke gerettet, als Präsenzgottesdienste in den Kirchen überhaupt nicht möglich waren. Jetzt dienen sie, aufgrund der immer noch geltenden Beschränkung der Besucherzahlen, zur Unterstützung, um so vielen Gläubigen wie möglich die Teilnahme an Gottesdiensten, und sei es auch nur virtuell, zu ermöglichen. Auch dieses Weihnachtsfest haben wir diese Alternative in Anspruch genommen.
Gottesdienst to go
Für unsere Kleinsten hatte sich das Kigo-Team in Hettenhausen etwas Besonderes ausgedacht, falls der Besuch des Weihnachtsgottesdienstes aus welchen Gründen auch immer für sie nicht möglich war. Mit dem „Gottesdienst to go“ konnten sie sich ein Tütchen abholen, um zuhause mit Gebet und Liedern die Weihnachtsbotschaft zu erleben. Viele Familien mit ihren Kindern haben dieses Angebot gerne genutzt.
Der Hettenhäuser Adventskalender
Aber auch schon in der Adventszeit war Improvisationstalent gefragt. Unseren allseits beliebten „Lebendigen Adventskalender“ mussten wir ja aus Sicherheitsgründen leider absagen. Quasi als Entschädigung hat der Gemeindekreis Hettenhausen daher kurzerhand einen digitalen Adventskalender auf die Beine gestellt, in dem jeden Tag bis zum Heiligen Abend eine Überraschung auf der Homepage auf den interessierten Besucher wartete. Ganz getreu dem Motto: „Wenn die Gemeinde nicht zum Adventskalender kommen kann, dann kommt halt der Adventskalender zur Gemeinde!“.
#WeihnachtenImDorf
Kurz vor Weihnachten schließlich haben wir überall in Hettenhausen Aushänge gemacht, an Gartenzäunen, Mauern, Toren u. v. m. mit Begriffen, die wir und sicherlich ganz viele von uns mit der Aussage „Weihnachten im Dorf“ verbinden. Eine kleine Überraschung, die dazu animieren sollte, möglichst viele oder gar alle Begriffe zu finden. Daher kommt hier die Auflösung: Es waren insgesamt 20 Plakate (ohne das am Kirchentor). 🙂
Vielen Dank nochmal im Namen der gesamten Gemeinde für die tollen Ideen und die Umsetzung an alle Impulsgeber und Beteiligten. Es waren tolle Aktionen, die uns die Advents- und Weihnachtszeit auch unter den leider immer noch vorhandenen Bedingungen, die uns die Pandemie vorgibt, etwas versüßt haben.
Ein Fernseher vor dem Altar
Jugendliche in Poppenhausen überraschten mit aufgezeichnetem Krippenspiel
Ab November trafen sich sechs Jugendliche einmal wöchentlich im Melanchthonhaus in Poppenhausen, um das Krippenspiel für den Gottesdienst am Heiligen Abend vorzubereiten. Kolonat Ruppert und Thomas Ditman kümmerten sich um die Textvorlage und organisierten die nötigen Requisiten. Als Anfang Dezember klar wurde, dass es wahrscheinlich erhöhte Corona-Auflagen für die Weihnachtsgottesdienste geben wird, entschieden die Darstellenden Nicole und Thomas Ditman, Kolonat Ruppert, Samera Sauer sowie Lena und Miriam Schuch, das Krippenspiel aufzunehmen. Denn eines war klar: Heiligabend ohne Krippenspiel soll es nicht geben.
An einem Nachmittag wurde dann „hollywoodmäßig“ geplant, beleuchtet, aufgenommen und gefilmt. Manche Szenen wurden mehrfach wiederholt, bis sie im Kasten waren. Mal hatte jemand einen Texthänger, mal verpasste ein anderer seinen Einsatz oder musste lachen. Eine Woche später wurde die Krippe aufgestellt und der Weihnachtsbaum geschmückt, so dass die Innenaufnahmen noch ergänzt werden konnten. Zum Abschluss der Dreharbeiten schmeckte die spendierte Familienpizza allen Beteiligten. Kolonat und Thomas blieb nun noch, in mehrstündiger Arbeit alle Aufnahmen passend zusammenzuführen und zu vertonen.
Die Gottesdienstbesucher waren überrascht, als während des Heiligabend-Gottesdienstes auf einmal ein Fernseher vor den Altar gestellt wurde. Jeder – vor allem die jungen Darstellerinnen und Darsteller – waren auf das Krippenspiel gespannt. Die Mühen hatten sich gelohnt: Bei allen Gottesdienstbesuchern kam die Aufnahme sehr gut an. Nach dem Gottesdienst hörte man von vielen ein Lob für die „etwas andere Weihnachtsgeschichte“. Wenn an Weihnachten schon kein Gesang den Raum erfüllte, so war es doch schön, wenigstens das Krippenspiel zu sehen.
Für das kommende Krippenspiel werden weitere Kinder und Jugendliche gesucht. Wer Lust hat mitzumachen, meldet sich einfach bei Thomas Ditman, Kolonat Ruppert oder Petra Sauer.
„Fürchtet euch nicht, ich verkünde euch große Freude.“
Unter diesem Motto wurde die Christvesper in Dalherda begangen. Das Team der Kinderkirche stellte mit Kindern aus drei Dalherdaer Familien ein Corona-konformes Krippenspiel zusammen. Als Bild wurde die „Krippenszene“ mit tollen Kostümen dargestellt. Die Rollen lasen die Mitglieder der Familie Girlach und Pfarrer Schindelmann. Ein besonderer Höhepunkt war die musikalische Untermalung des Krippenspiels von Jasmin Girlach mit der Sopranflöte und der Geige.
Abschließend dankte Franziska Zinn, im Namen des Kirchenvorstandes, dem Team der Kinderkirche und alle Mitwirkenden für das wunderschöne Krippenspiel. Ein besonderer Dank ging an die Organistin Carmen Mösle, die das ganze Jahr die Gottesdienste begleitet.
Die Darsteller verteilten abschließend kleine Schokoladenweihnachtsmänner und die Gemeinde ging mit einem Lächeln dem Heiligen Abend entgegen.
(Marion Friedrich, Petra Sauer, Franziska Zinn)