Nachdem unsere Jubiläumskonfirmation wegen der Corona-Pandemie im Mai abgesagt werden musste, feierten am 27. September 2020 wir neun ehemaligen Konfirmanden unsere Silberne Konfirmation: Monika Badesheim geb. Heil, Jessica Herbert geb. Müller, Elmar Kirchner, Katja Knüttel geb. Magerhans, Ivonne Koszudowski geb. Heil, Sandra Kuchenbrod geb. Tippner, Ulrike Nissyt geb. Gutermuth, Oliver Seuring und Doreen Wisotzky, die am 30. April 1995 von Pfarrer Jochen Lins eingesegnet wurden.
Gemeinsam zogen wir mit Pfarrer Dieter Dersch in die festlich geschmückte Kirche ein. Wir haben zurückgeschaut und uns erinnert, an die gemeinsame Konfirmandenzeit, an das was wir erlebt haben und was uns geprägt hat in den letzten 25 Jahren. Und wir dachten nach, über den Glauben, den wir damals bekannt haben. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Dersch sich an den Tag zurück, als er sein Latein-Abi zu schreiben hatte. Seine Lateinlehrerin hielt am Morgen der Abiprüfung eine kleine Andacht zu der Geschichte vom Kämmerer aus Äthiopien, wie wir sie in der Schriftlesung gehört hatten. Nach der Andacht legte sie jedem einen handgeschriebenen Zettel auf den Tisch. Darauf stand nur ein Satz „I per viam tuam gaudens“. Ins Deutsche übersetzt heißt das „Gehe deinen Weg fröhlich“.
Der Kämmerer reiste von Äthiopien nach Jerusalem, um mehr von Gott zu erfahren. Doch man verwehrte ihm den Zutritt, da er kein Jude war, sondern ein Eunuch. Er kaufte sich eine Schriftrolle und las das Buch des Propheten Jesaja. Er verstand es aber nicht richtig und Gott sandte ihm einen Wanderapostel „Philippus“. Er erzählte dem Äthiopier von Jesus und so begann er die Schriftrolle zu verstehen und fand doch noch einen Zugang zu Gott.
Gott hat auch zu uns Ja gesagt in der Taufe. Damals sind wir in unser Leben aufgebrochen mit Gottes Segen – fröhlich und zuversichtlich. Wir haben statistisch gesehen mit der Silbernen Konfirmation die Hälfte des Lebens erreicht.
Auf der Höhe des Lebens und im Blick auf das, was vor uns liegt, soll das aber auch die Gewissheit stärken: Gott, der uns die Treue versprochen und gehalten hat, wird auch weiterhin für uns da sein. Er ist da – manchmal still und leise, aber immer mit voller Aufmerksamkeit – weil wir ihm wichtig sind. Das hat er uns in der Taufe gesagt. Und das bleibt! Darum können wir unseren Weg fröhlich und zuversichtlich weitergehen – was auch immer kommen mag.
Einzeln traten wir vor den Altar und erhielten dann den Segen und Erinnerungsurkunden.
Aufgrund der aktuellen Situation durften wir und die Gemeinde in der Kirche nicht singen und somit wurde der Gottesdienst gesanglich von Verena Gass und am E-Piano von Marc Covic mitgestaltet.
Unser besonderer Dank gilt Pfarrer Dersch, der extra aus Kassel angereist war. Es war für uns ein sehr schöner Tag, den wir noch lange in Erinnerung behalten werden.
(Jessica Herbert)