Hier finden Sie einige Gedanken zur Jahreslosung 2015.
Das kleine Kind nicht anfahren, auch wenn es trotzt,
den müden Mann grummeln lassen, und ihn dabei liebevoll umarmen,
die begeisterte Frau beim Shoppen begleiten, stundenlang,
die alten Eltern beruhigen, die Sorgen ernst nehmen,
die liebe Freundin ausreden lassen, auch wenn sie schon ewig plappert,
all das fällt uns nicht leicht. Und doch versuchen wir es, immer wieder neu, in unseren Familien, bei unseren Freunden und am Arbeitsplatz.
Und? Gelingt es mir? Den anderen? Das frage ich mich oft. Wie gerne würde ich hinter ihre Türen schauen und etwas entdecken, was mir hilft, geduldiger zu sein, großzügiger und gelassener.
„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ (Römer 15,7) Dazu fordert uns die Jahreslosung 2015 auf. Ganz schön viel verlangt. Doch ein ganzes Jahr lang habe ich Zeit, mich darin zu üben, Stunde um Stunde, Tag für Tag. Ich habe Zeit, von mir zu erzählen, von den Momenten, in denen mir der Geduldsfaden reißt, und von denen, in denen ich mich daran freuen kann, dass da jemand so ganz anders tickt als ich. Ich habe Zeit, in andere Türen zu spähen, mich auszutauschen und bei alldem zu wissen, dass ich von Christus schon längst angenommen wurde – so wie ich bin.
Petra Schwermann, Pressestelle der EKKW