„Ein frohes und glückliches neues Jahr!“ Das wünschen sich viele in diesen Tagen zum Jahreswechsel.
Ich wünsche es anderen und andere wünschen es mir. Mir selbst wünsche ich das natürlich auch, dass dieses Jahr 2014 ein Jahr für mich wird, in dem ich froh und glücklich sein kann – ein Jahr, von dem ich am Ende sagen kann: Es war ein gutes Jahr!
Aber geht das: Ein ganzes Jahr froh und glücklich zu sein – jeden Tag, jeden Augenblick – 365 Tage lang? Das ist wohl kaum möglich, so sehr wir es uns auch wünschen mögen. Und wenn es so wäre, würde ich dann mein Glück überhaupt noch wahrnehmen und spüren?
Wichtiger ist es mir deshalb, Glücksmomente zu erleben oder Augenblicke, in denen mir klar wird, dass ich guten Grund habe, froh und dankbar zu sein.
Das spüre ich zum Beispiel, wenn mir jemand sagt: Ich liebe dich. Oder auch: Ich mag dich – ich schätze dich. Es macht mich glücklich, wenn ich mich geborgen fühle und trotzdem frei. Glücklich bin ich, wenn ich erkenne, wie reich beschenkt ich bin ohne mein Zutun.
Der Volksmund behauptet: Jeder ist seines Glückes Schmied. Aber ist das wirklich so? Bin ich immer selbst verantwortlich für mein Glück? Ich glaube eher, dass Glück ein Geschenk ist. Glück ist erst dann richtig schön, wenn ich es mir nicht erst mühsam erarbeiten musste. Es ist schön, wenn mir das Glück zufällt – völlig unerwartet. Besonders glücklich sind daher auch die Menschen, die sich beschenken lassen können und daher vieles im Leben als Geschenk betrachten. Ob ich glücklich bin, ist also auch eine Sache der eigenen Einstellung. Daher will ich im neuen Jahr nicht so viel als selbstverständlich betrachten, sondern als Geschenk.
In der Jahreslosung für 2014 heißt es: Gott nahe zu sein, ist mein Glück.
Auch das ist ja ein Geschenk, wenn Gott sagt: Ich liebe dich ohne Vorleistung. Du bist mir unendlich wichtig. Du darfst immer zu mir kommen, und ich stehe an deiner Seite, was immer auch kommt.
Ich bin glücklich, dass ich das wissen darf.
(dd)